Die Pestsäule - ihre Entstehung anlässlich der Pestepidemie 1679.
Sie verdankt ihr Entstehen einem Gelübde, das Leopold I. anlässlich der Pestepidemie 1679 abgelegt hatte, und war ursprünglich nur aus Holz gefertigt. Die von Joseph Frühwirth entworfene Säule trug am Sockel neun Engelsfiguren und war von einer Dreifaltigkeitsgruppe bekrönt. Am 17. Juni 1680 fand das bekannte "Dankfest" vor der Säule statt. Von einer provisorischen Kanzel predigte 1680 Pater Abraham a Sancta Clara.
Mit Hilfe des Lösegelds, das für den in Erdberg gefangenen englischen Königs Richard Löwenherz erpresst wurde, finanzierte man die Babenbergerische Stadterweiterung am Ausgang des 12. Jahrhunderts, wobei der ehemalige Graben des römischen Militärlagers Vindobona (der im Mittelalter jenem vor der Burgmauer entsprach) in das Stadtgebiet einbezogen, zugeschüttet, planiert und verbaut wurde; dass an diesen Arbeiten englische Kriegsgefangene beteiligt gewesen seien, ist unrichtig (Engländer).
1294 wird der Graben erstmals urkundlich als Verkehrsfläche erwähnt, 1300 erstmals als Marktplatz bezeichnet. Der Graben dürfte die Straßen der Altstadt insofern entlastet haben, als nun die Handelsfuhren aus dem Westen zum Regensburger Hof und zum Kölner Hof nicht mehr durch das Zentrum gebracht werden mussten. Die Besiedlung ging vom neuen Herrenviertel nächst der Burg aus (Vorstadt An der langen Mauer zwischen Naglergasse und Herrengasse), doch ist auch der (in der Altstadt gelegene) Freisinger Hof (in der Neuzeit Trattnerhof) sehr früh nachzuweisen (Mitte 12. Jahrhundert). Nach Süden zweigen rippenförmig fünf planmäßig angelegte Seitenstraßen ab, die die Neustadt erschlossen und alten Feldrainen entsprechen dürften: Obere Bräunerstraße (heute Habsburgergasse), Untere Bräunerstraße (heute Bräunerstraße), Färberstraße (auch Verberstraße, seit dem 15. Jahrhundert Dorotheergasse), Laderstraße (heute Spiegelgasse) und Reifstraße (heute Seilergasse).
(Quelle: wien.gv.at)