Im Stil italienischer Renaissance wurde unter den Habsburgern ein Palast der Künste erbaut. Die Habsburg Kaiser als leidenschaftliche Kunstsammler präsentierten an diesem Ort ihre Objekte aus dem alten Ägypten, der Antike, dem Mittelalter und der Neuzeit. Heute trägt dieser Ort den Namen Kunsthistorisches Museum (KHM), in dem die atemraubenden Schätze immer noch zu besichtigt werden können.
Die Habsburger als Sammler
Der überaus reichhaltige und wertvolle Bestand des Kunsthistorischen Museums, dessen Schwerpunkte in der Renaissance und im Barock liegen, geht auf die Sammeltätigkeit der Habsburger zurück. Einzelne Sammlerpersönlichkeiten der Familie kauften Kunstwerke mit großem Interesse und Leidenschaft auf der ganzen Welt, beauftragten bedeutende Künstler und riefen sie an den Hof um für das kaiserliche Haus zu arbeiten, Portraits und andere Gemälde zu malen und kunstvolle Objekte zu schaffen.
Wesentliche Grundsteine für das heutige KHM wurden vor allem mit der Portrait- und Harnischsammlung von Ferdinand von Tirol (1529 – 1595), der umfassenden Aktivität von Kaiser Rudolf II. (1552 - 1612), welcher in Prag einen sehr kunstsinnigen Hof führte, und der Gemäldegalerie von Erzherzog Leopold Wilhelm (1614 - 1662) gelegt. Kunstwerke und Kostbarkeiten von unvergleichlichem Wert wurden durch das Haus Habsburg durch die Geschichte bis zum Ende der Monarchie mit viel Sinn für Qualität erworben und begründen so den heutigen Ruhm des Kunsthistorischen Museums Wien.
Errichtung des Hauses KHM
Unter Kaiser Franz Joseph I. wurde für die öffentliche Ausstellung der habsburgischen Kostbarkeiten ein adäquates repräsentatives Haus gebaut: 1872 bis 1891 ließ er nach dem Entwurf von Gottfried Semper und Carl von Hasenauer als Hauptniederlassung des KHM das Gebäude des Kunsthistorischen Museums an der Wiener Ringstraße errichten. Im Inneren des prächtigen Baus gelang es den beiden Architekten für die aufgestellten Kunstwerke und Objekte einen hoch stilisierten Rahmen von kunstvoll überhöhter, sakral anmutender Atmosphäre zu gestalten, sodass auch heute bei voller Funktionalität des Museums der ursprüngliche Charakter einer vornehmen fürstlichen Privatsammlung deutlicher spürbar ist als in jedem anderen Museum vergleichbarer Größe.
(Quelle: wien.gv.at)