Jacobus (der Ältere)
um 44 nach Christus (im Heiligen Land enthauptet), Apostel Christi. Soll der Legende nach später in Spanien gepredigt haben, kehrte dann aber ins Heilige Land zurück. Im siebten Jahrhundert wurden seine Gebeine nach Spanien gebracht; um 820 wurde seine Grabstätte wiederentdeckt und in der Folgezeit das Ziel einer der wichtigsten europäischen Wallfahrten (nämlich jener nach Santiago [das heißt Sant Jacob] deCompostela [benannt nach dem über einem Feld erschienenen Stern, der zum Grab des Apostels wies]). Zahlreiche Pilgerbruderschaften sind dem heiligen Jacobus geweiht. Jacobus gilt als Schutzpatron von Wanderern und Pilgern und wird daher mit Wanderstab, Pilgermuschel und Feldflasche abgebildet; er wird auch als Bauern-, Ernte- und Brunnenheiliger verehrt (Festtag 25. Juli).
In Wien besteht ab 1236 das Chorfrauenkloster St. Jakob auf der Hülben (vorher vielleicht Beginenhaus Jakobskirche); dem Heiligen ist auch die 1267 gegründete Penzinger Pfarrkirche geweiht. (Penzinger Kirche). In der Umgebung von Wien besteht bereits um 1200 die Jakobskirche in Klosterneuburg (Martinstraße 56), das Chorfrauenkloster ist ab 1261 nachweisbar (vorher vielleicht ebenfalls Beginenhaus). In Heiligenstadt wird neben der schon um 1120 bestehenden Pfarrkirche St. Michael erstmals um 1253/1255 die Jakobskirche beim Berghof (19, Pfarrplatz; ursprünglich vielleicht Pilgerherberge) erwähnt. Auch die Kirche von Schwechat (um 1300 Vikariat von Mannswörth, später selbständige Pfarrkirche) ist dem heiligen Jacobus geweiht. In den Vororten (beispielsweise in Ottakring) ist der "Jakobitrunk" bekannt, zu dem sich am 25. Juli die Ortsbewohner zusammenfanden, um bei dieser Gelegenheit auch den Schulmeister, Wächter und Halter zu wählen.
(Quelle: wien.gv.at)