Rochuskirche
Pfarrkirche „Heiliger Rochus und Sebastian", angeblich an der Stelle einer 1260 erbauten und 1529 zerstörten Kirche als Augustiner-Eremiten-Kirche errichtet. Ferdinand II. hatte 1631 auf Verlangen seiner Gattin Eleonore die Unbeschuhten Augustiner von Prag nach Wien berufen.
Diese mussten den in der Augustinerstraße (Augustinerkirche) tätigen Beschuhten Augustinern auf Anordnung Papst Urbans VIII. im selben Jahr ihr Kloster abtreten. Priester und Kleriker wanderten auf die Landstraße ab, wo ihnen Ferdinand II. 1636 einen Weingarten schenkte, der von der Hauptstraße bis zur Ungargasse reichte.
Aber erst Ferdinand III. legte 1642 den Grundstein zu Kirche und Kloster. Die Kirche wurde dem heiligen Sebastian geweiht. 1679 wurde eine Pestbruderschaft errichtet, die unter dem Schutz des heiligen Rochus stand; seither führt die Kirche die Namen beider Heiliger. 1656 abgebrannt, 1672 (Kirche) beziehungsweise 1681 (Kloster) wiederhergestellt, wurden Kirche und Kloster 1683 durch die Osmanen schwer beschädigt, jedoch bis etwa 1695 wiederhergestellt. Die Fassade wurde erst 1721 nach einem Entwurf Anton Ospels vollendet, die Weihe der Kirche erfolgte 1727. 1805 diente das Kloster als Lazarett für französische, 1809 als Unterkunft für kriegsgefangene österreichische Soldaten. 1812 wurde es aufgehoben und die Rochuskirche Weltgeistlichen übertragen.
(Quelle: wien.gv.at)