Der Wiener Prater hat eine lange Geschichte. Erstmals nachweisbar ist der Prater in einer Schenkungsurkunde vom Juli 1162. Kaiser Friedrich I. Barbarossa schenkte dem Konrad de Prato ein Allodialgut, das zwischen der Donau und Mannswörth lag und das als "Pratum" (Lateinisch für Wiese oder Weide) bezeichnet wurde, "quod vulgo dicitur Pratum". 1403 wird das Gebiet in einer weiteren Urkunde bereits als "Pratter" bezeichnet. Um 1700 entstand im Stadtgut vor dem Prater eine Vergnügungsstätte mit Wirtshäusern und einfachen Attraktionen.
Erst Joseph II. öffnete den Prater am 7. April 1766 allen Bewohnern Wiens als Erholungsgebiet. Nur der hinterste Teil des Praters, die Hirschau, wo Rehe, Edel- und Damhirsche gezüchtet wurden, blieb noch kaiserliches Reservat. Allerdings fanden sich gerade dort mit Vorliebe Liebespaare und Duellanten ein. Das Gebiet des Praters wurde ab den 1850er-Jahren öfters verkleinert.
Bis 1918 war der Prater kaiserliches Eigentum, das vom Obersthofmeisteramt verwaltet wurde, dann war er des Staates und am 20. Jänner 1938 ging der Prater schließlich in das Eigentum der Gemeinde Wien über. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs (April 1945) wurde der Volksprater durch Bomben und Brände weitgehend zerstört, nur 18 Objekte blieben erhalten, darunter das Riesenrad, dessen Waggons allerdings verbrannten, und das Lustspieltheater.
Nach Kriegsende entschloss man sich zu einem Wiederaufbau in modernisierter Form. Am 15. März 1948 verkehrte zwischen Riesenrad und Stadion der erste Zug der wiederhergestellten Liliputbahn. Am 25. März 1948 wurde ein Flächenwidmungs- und Bebauungsplan beschlossen, ab 1948 gab es den "Praterrummel". Auf der Jesuitenwiese veranstaltete die KPÖ alljährlich ein Volksfest. 1966 wurde die 200-Jahr-Feier des öffentlich zugänglichen Praters festlich begangen. Diese Feier kostete rund 762.000 Schilling. In den Jahren 1986 bis 1988 wurde, beim Calafatiplatz beginnend, eine Neugestaltung des Volkspraters vorgenommen.
(Quelle: wien.gv.at)