"Amerikaner" war eine volkstümliche Bezeichnung für New Yorker Straßenbahnwagen, die nach dem Zweiten Weltkrieg zur Ergänzung des durch Kriegszerstörungen stark reduzierten Wagenbestandes der Straßenbahn gekauft worden sind. Sie waren für damalige Wiener Verhältnisse ausgesprochen komfortabel ausgestattet:
Die Lehnen der gepolsterten Zweierbänke konnten nach der Fahrtrichtung geklappt werden. Man saß daher immer in Fahrtrichtung.
Die Türen der Wagen wurden elektrisch vom Fahrersitz aus bedient.
Die Wagen waren etwas breiter als die herkömmlichen Wiener Tramwaywaggons.
Auf Grund der Wagenbreite konnten die "Amerikaner" nur auf Linien eingesetzt werden, auf denen die Gleise etwas weiter auseinander angeordnet waren als normalerweise. Das waren die Linien vom Schottenring, Schleife Eßlinggasse, über die Floridsdorfer Brücke nach Stammersdorf (Linien 31 und 331) und nach Strebersdorf (Linien 32 und 132), deren Gleisabstand noch auf die zuvor hier eingesetzte Dampftramway zurückging.
Erster Betriebstag auf der Linie 331 war der 13. März 1950.
Ab 6. Juni 1964 wurden die "Amerikaner" auch auf der Linie 11 (Friedrich-Engels-Platz - Stadlauer Brücke) eingesetzt. Der parallel zum Donaustrom verkehrende 11er wurde größtenteils eingleisig betrieben; bei Haltestellen gab es Ausweichen. Ab September 1967 konnte man nur noch auf der Linie 11 "amerikanisch" fahren, und am 5. September 1969 wurden die "Amerikaner" (Typ "Z" der Wiener Verkehrsbetriebe) endgültig aus dem Verkehr gezogen.
Der Wagen Nummer 4208 wurde für das Wiener Tramwaymuseum erhalten und ist heute im Verkehrsmuseum Remise der Wiener Linien in der ehemaligen Straßenbahnremise Erdberg im 3. Bezirk fahrbereit ausgestellt.
(Quelle: straßenbahnjournal.at)