Österreichische Nationalbank
Seit dem frühen 18. Jahrhundert war der Versuch gemacht worden, die staatliche Kreditaufnahme durch die Gründung einer Bank zu erleichtern und zu verbilligen. 1705 wurde dafür die Wiener Stadtbank gegründet, die als Vorgängerinstitution der späteren Nationalbank bezeichnet werden kann. Die Stadtbank war mehr als ein Jahrhundert aktiv. Beginnend 1762 gab die Stadtbank auch das erste Papiergeld in Österreich aus. Die finanziellen Anforderungen der Napoleonischen Kriege überstiegen aber die Möglichkeiten des österreichischen Staats.
Die Papiergeldmenge wurde massiv erhöht und 1811 musste der Staat seine Zahlungsunfähigkeit eingestehen (Staatsbankrott). Kurz nach dem Wiener Kongress (1814/1815) und um das öffentliche Vertrauen in die Währung wiederherzustellen wurde entschieden, eine neue Notenbank unter Beteiligung privater Aktionäre zu gründen. Am 1. Juni 1816 erließ Kaiser Franz I. das Haupt- und Bankpatent, die der neuen Institution den Namen "privilegirten oesterreichischen National-Bank" gaben. Von der Staatsverwaltung unabhängig, jedoch mit dem Privileg der Banknotenausgabe ausgestattet, vermochte das Institut, durch umsichtiche Gebarung die Währung zu stabilisieren.
(Quelle: wien.gv.at)